Humboldt-Universität zu Berlin - Zentraleinrichtung Hochschulsport der Humboldt-Universität zu Berlin

Am Montag, 14.10.24 wurden fünf Spitzensportler:innen der Humboldt-Universität von HU-Präsidentin Julia von Blumenthal und Vertreter:innen des Hochschulsports empfangen. Die Athlet:innen, die allesamt Teilnehmende der Olympischen Spiele in Paris waren, berichteten von ihrem sportlichen Werdegang, den Herausforderungen bei den Olympischen Spielen in Paris und wie es ist, Studium und Spitzensport miteinander zu vereinen.

Übereinstimmend beschrieben die Studierenden die Atmosphäre im olympischen Paris als einzigartig und positiv. „Es war ein großartiges Gefühl, vor ausverkauften Stadien zu spielen, ganz anders als bei den Spielen in Tokio unter den strengen Covid-Bedingungen“, sagte Feldhockeyspieler Martin Zwicker, der in Paris mit der Hockeynationalmannschaft die Silbermedaille gewann. Wasserspringerin Christina Wassen, die beim Berliner TSC trainiert und Psychologie an der HU studiert, betonte die Vorteile der Nähe: „Die kurzen Anreisewege ermöglichten es meiner Familie, mich zu besuchen, was eine große Unterstützung war.“

Nach der intensiven Vorbereitung auf die Olympischen Spiele möchten sich die Athlet:innen nun wieder stärker auf ihr Studium konzentrieren. Leo Köpp, Leichtathlet beim LG Nord Berlin, der in der Disziplin Gehen startet, promoviert mittlerweile an der HU – nach einem Rechtswissenschaftsstudium an der HU und einem Master in Berkeley/Kalifornien. „Spitzensport und Studium ergänzen sich für mich ideal.“

Julia von Blumenthal erkundigte sich bei ihren Gästen eingehend nach ihren praktischen Erfahrungen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Studium und Trainingszeiten. Die Sportler:innen schilderten, dass sie bei den Lehrenden meistens auf Verständnis stoßen, wenn es darum geht, beide Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen. „Es wäre gut, wenn die Lehrenden vorab von offizieller Stelle über unsere Trainingszeiten informiert werden“, regte Renée Lucht an, die auch die Erfahrung gemacht hat, dass Lehrende unerfahren sind im Umgang Leistungssportler:innen. Die Judoka studiert Sonderpädagogik und Sport mit Lehramtsbezug. Sie vertrat Deutschland in Paris in der Gewichtsklasse +78kg. Martina Rost, Leiterin des Hochschulsports und Beauftragte für den Spitzensport, versprach, sich des Themas anzunehmen.

Annika Zillekens hat ihr Studium an der HU mittlerweile beendet. Die moderne Fünfkämpferin bestritt in Paris bereits ihre vierten Olympischen Spiele und wird bei Olympia nicht mehr antreten. Die 34-Jährige studierte an der HU Sport und Biologie auf Lehramt und wird sich nun ihrem Referendariat widmen.

Nach dem Besuch bei der Präsidentin waren vier der Olympionik:innen auch auf der feierlichen Immatrikulation im Humboldt Forum zu Gast und stellten sich den Fragen der Studierenden. 

Spitzensportler:innen stehen vor der großen Herausforderung, Höchstleistungen in ihrer sportlichen Karriere zu erbringen und zeitgleich ihre berufliche Karriere nach dem Sport vorzubereiten. Damit dies bestmöglich gelingt, unterstützt die Humboldt-Universität seit mehr als zwanzig Jahren Athlet:innen mit dem Programm „Studium und Spitzensport“ erfolgreich dabei, ein Hochschulstudium und Leistungssport miteinander zu vereinbaren. Das vielfältige Angebot im Rahmen des Programms reicht von der Entwicklung flexiblerer Modelle zur Studienorganisation, über die individuelle Beratung bis hin zur Sensibilisierung der Hochschulöffentlichkeit für sportbezogene Bedarfe. Seit 2002 konnten bereits mehr als 400 Athlet:innen im Rahmen des Programms „Studium und Spitzensport“ erfolgreich an der HU gefördert werden.

Dieser Artikel wurde von Ljiljana Nikolic verfasst.

Fotos: Stefan Klenke