Spitzensport in der Forschung
Der Spitzensport ist in verschiedenen Bereichen der Sportwissenschaft ein Untersuchungsgegegenstand. Insbesondere die folgenden Teilbereiche beschäftigen sich mit Fragestellungen zu dem Thema:
- Angewandte Trainingswissenschaften, z.B. sport(art)spezifische
Diagnostikinstrumente, Krisen & Interventionsforschung, Regeneration, Verletzungsprophylaxe - Sportpsychologie, z.B. Stressempfinden, Psychische Anforderungsprofile, Schmerzverarbeitung
- Sportsoziologie, z.B. Organisationsstrukturen des (Spitzen-)Sports, soziale und strukturelle Voraussetzungen, Vereinbarkeit von Hochleistungssport und anderen Lebensbereichen
Eine sehr ausführliche und informative Übersicht über aktuelle Forschungs- und Themenbereiche hat das Bundesinstitut für Sportwissenschaft in einer MindMap zusammengestellt.
Borggrefe, Carmen/ Cachay, Klaus/Riedl, Lars (2009): Spitzensport und Studium. Eine organisationssoziologische Studie zum Problem dualer Karrieren. Schorndorf: Hofmann.
Differenzierte und detaillierte Analyse zur Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport. Ausgehend von Luhmanns systemtheoretischen Kernannahmen definieren die Autor*innen das Wechselverhältnis von Studium und Sport als Inklusionsproblem. Aus organisationssoziologischer Perspektive werden die Strukturen und Prozesse der Hochschule und des Sports hinsichtlich ihrer möglichen Anpassungsfähigkeiten betrachtet. Aus perspektive des Sports kommt hier der Strategie der Netzwerkbildung ein besonderer Stellenwert zu.
Breuer, Christoph/ Wicker, Pamela/ Dallmeyer, Sören/ Ilgner, Michael (2018): Die Lebenssituation von Spitznesportler- und Spitzensportlerinnen in Deutschland. Sonderpublikation BiSp und Stiftung Deutsche Sporthilfe. Download unter https://www.sporthilfe.de/fileadmin/pdf/Studien/Breuer_et_al.__2018__Lebenssituation_Spitzensportler.pdf
Die aktuellste und gleichzeitig eine der repräsentativsten (N=1087) Umfragen zum Thema Spitzensport. Athlet*innen, die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe gefördert werden, geben einen Einblick in ihre derzeitige Lebenssituation: Von Zeitauwand für Sport und Arbeit/Studium/Schule bis zu Einkommen und Zufriedenheit.
Buer, Jürgen van/Hülsen, Andreas/Rückmann, Jana (2017): Studieninteresse, Kohärenzgefühl und institutionelle und personelle Unterstützung - Ergebnisse einer Befragung zum Berliner Modell der Dualen Karriere von Spitzensportler*innen. Berlin: Inst. f. Erziehungswissenschaften/KSBF. Reihe: Studien zur Wirtschaftspädagogik und Berufsbildungsforschung aus der Humboldt-Universität zu Berlin, Band 25.
Zusammenstellung der Evaluationsergebnisse zum Modell der Dualen Karriere an der Humboldt-Universität.
Schneider, André/ Wendeborn, Thomas (Hrsg., 2019): Spitzensport und Studium. Herausforderungen und Lösungsansätze zur Ermöglichung dualer Karriere. Wiesbaden: Springer.
Dieser Sammelband zeigt anhand von Fachbeiträgen und Praxisbeispielen die aktuellen Herausforderungen, Perspektiven und Lösungsansätze zur Ermöglichung dualer Karrieren von Athletinnen und Athleten auf. Einen Blick ins Buch gibt es hier.
Linnér, Lukas et al. (2019): Swedish university student-athletes’ dual career scenarios and competences. In: International Journal of Sport and Exercise Psychology, DOI: 10.1080/1612197X.2019.1611898
Sanchez Pato, Antonio et al. (2019): Handbook. An innovative European Sports Tutorship Model of the Dual Career of student athletes. DOI: 10.5281/zenodo.581806
Starting 11 ist ein Erasmus+ geförderte Projekt verschiedener europäischer Partner (Amsterdam University of Applied Sciences (AUAS), Talented Athlete Scholarship Scheme (TASS), CREPS Toulouse, Sportlycée Luxembourg, European Athlete as Student (EAS) und der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh)), die sich der Dualen Karriere verpflichtet haben. Das Projekt hat sich das Ziel gesetzt, einen Baukasten mit Instrumenten zu entwickeln, der die Duale Karriere in den Ländern der Europäischen Union in besonderem Maße stärken soll. Einen ersten Einblick in das Projekt bietet die begleitende Website.
Das Netzwerk European Athlete as Student (EAS) wurde 2004 - im Europäischen Jahr der Bildung durch Sport (European Year of Education Through Sport, EYES) mit Unterstützung der Europäischen Kommission gegründet. Das Netzwerk verbindet Univesitäten, Sportschulen und andere Bildungsorgansiationen mit Interesse am Spitzensport. Ebenso ist EAS offen für Vereine und Verbände, die ihre Athlet*innen im Rahmen des Studiums bzw. der dualen Karriere unterstützen möchten,. Das kernziel des EAS-Netzwerk ist esm europäische Athlet*innen bei der Vereinbarung von Bildung und Spitzensport zun unterstützen. Weitere Informationen zru Initiative gibt es auf der EAS-Website.