Prävention gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt im Hochschulsport
Grundsätze für unsere Haltung und unser Handeln:
Seit 2014 gibt es an der Humboldt-Universität die Dienstvereinbarung zum respektvollen Miteinander. Darin sind folgende Grundsätze zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt verankert:
- Die HU schützt all ihre hauptberuflich und nebenberuflich Tätigen, ihre Studierenden sowie ihre Gäste vor Diskriminierung, Mobbing, Stalking sowie sexualisierter Belästigung und Gewalt. Sie ahndet Verstöße gegen diesen Grundsatz.
- Mitglieder der Universität, die von Diskriminierung, Mobbing, Stalking oder sexualisierter Belästigung und Gewalt betroffen sind, sollen ermutigt und aufgefordert werden, solche Übergriffe nicht hinzunehmen, sondern sich zur Wehr zu setzen bzw. Dritte einzubeziehen, um rasch und wirksam Unterstützung zu erlangen. [...]
- Zugleich sollen Unbeteiligte aufgefordert werden, bei Vorfällen, die sie beobachten oder von denen sie Kenntnis erhalten, nicht wegzuschauen, sondern den Betroffenen direkt Hilfe anzubieten und sie bei der Lösung aufgetretener Probleme zu unterstützen. Alle Mitglieder der Universität sollen in ihrer Gewissheit bestärkt werden, dass ihnen aus dem Ansprechen und Aufzeigen entsprechender Probleme keinerlei Nachteile erwachsen werden.
Konzept des Hochschulsports:
Sport und Bewegung sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung und tragen zur körperlichen und psychischen Gesundheit bei. Durch das gemeinsame Sport treiben oder durch Hilfestellungen kann es immer wieder zu körperlichem Kontakt beim Sport kommen. Das ist erst einmal ganz normal und in manchen Sportarten sogar unumgänglich. Uns als ZE Hochschulsport ist bewusst, dass aber genau dieser Aspekt des gemeinsamen Sporttreibens auch Risiken birgt.
Daher möchten wir mit unserer Präventionsarbeit folgende Punkte unterstützen:
- sensibilisieren und informieren von Kursleitenden und Teilnehmenden unserer Kurse
- eine Kultur des Hinhörens und Hinsehens etablieren
- gemeinsam gegen Diskriminierung und sexualisierte Gewalt vorgehen
- Mut machen
Was wir tun:
Ehren- und Verhaltenskodex
- Zustimmung zum Ehren- und Verhaltenskodex durch alle eingesetzten Kursleiter:innen und Trainer:innen und alle im Hochschulsport tätigen Personen sowie Kooperationspartner seit dem Wintersemester 23/24.
Schulungen
- Sensibilisierungsschulung des hauptamtlichen Personals des Hochschulsports im Oktober 2023
- Perspektivisch: Sensibilisierungsschulungen für Kursleitungen
Aufklärung
- (In Planung) Aufklärungskampagne: Plakate zur Sensibilisierung in Sportstätten, auf dem Campus inkl. Kontakt- und Ansprechpersonen
Evaluation
- Evaluation des kompletten Kursprogramms zu jedem Winter- und Sommersemester u.a. Rückmeldemöglichkeit zu diskriminierendem/übergriffigem Verhalten
Konfliktmanagement
- Das Team des Hochschulsports ist über das Vorgehen im Falle von Beschwerden informiert und handelt systematisch
Ansprechpersonen:
Wenn du beim Hochschulsport eine Grenzüberschreitung, Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt erlebt hast, wende dich jederzeit an unsere Ansprechpersonen. Dein Herantreten und dein Anliegen werden von uns anonym und vertraulich behandelt. Unsere Ansprechpersonen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und es werden keine Informationen ohne deine Zustimmung weitergegeben.
Unsere Ansprechpersonen:
Stephanie Braune
Dezentrale Frauenbeauftragte
E-Mail: hochschulsport.gleichstellung@hu-berlin.de
Nicole Anders
Stellvertretende dezentrale Frauenbeauftragte
E-Mail: hochschulsport.gleichstellung@hu-berlin.de
So unterstützen wir dich:
Unsere Grundhaltung:
Wenn du dich bei uns meldest, hören wir dir aktiv zu. Wir akzeptieren deine Persönlichkeit und deine persönlichen Grenzen. Es ist uns wichtig, jede Person und jeden Fall individuell zu betrachten und dich entsprechend nach deinem Bedarf zu unterstützen.
Wer kann sich an uns wenden?
Wir stehen Personen zur Verfügung, die im Rahmen des Hochschulsports der Humboldt-Universität, dessen Veranstaltungen oder Infrastruktur von sexualisierter Belästigung, Diskriminierung oder Gewalt betroffen sind, Übergriffe beobachten, sexualisierte Gewalt vermuten oder Rat zum Umgang mit diesem Thema suchen.
Was passiert nach der Kontaktaufnahme?
Du kannst uns per E-Mail oder telefonisch kontaktieren. Das weitere Vorgehen entwickeln wir dann gemeinsam. Es kann ein Gespräch in Präsenz, am Telefon oder ein weiterer Kontakt per E-Mail folgen. Danach entscheidest du, wie weiter vorgegangen wird.
Was kannst du von uns erwarten?
Die Ansprechpersonen sind zu den Grundlagen sexualisierter Gewalt, Handlungsmöglichkeiten bei Verdacht und im Umgang mit Betroffenen sensibilisiert. Wir garantieren dir, dass dein Fall dokumentiert wird und vertraulich bleibt. Da wir keine ausgebildeten psychologischen Fachexpert:innen sind, sehen wir uns in erster Linie als erste Kontaktmöglichkeit um interne Konflikte zu klären, Ratsuchenden zur Seite zu stehen und wenn nötig, an externe Instanzen zu vermitteln.
Einen Ausschluss von Personen vom Sportprogramm oder ähnliche Maßnahmen, können wir vor allem nach dem ersten Gespräch nicht garantieren, ohne vorher mit involvierten Parteien gesprochen und uns selbst Beratung eingeholt zu haben.
Solltest du das Bedürfnis haben, nach einem Erstgespräch mit uns aktiv werden zu wollen, sprechen wir auch darüber, inwiefern Anonymität und Handlungsmöglichkeiten zusammenpassen.
Um Täter:innen und mögliche Strategien aufzudecken, tauschen wir uns als Vertrauenspersonen anonym über Fälle aus. Dabei werden keine Namen oder Details genannt, die auf einen Fall hinweisen könnten.
Wo finde ich weitere Unterstützung?
Beratung an der Humboldt-Universität zu Berlin:
- Zentrale Frauenbeauftragte der HU
- Psychologische Beratung der HU
- Psychosoziale Beratung für Beschäftigte der HU
Externe Beratungsstellen: